#medienerziehung - Vier Grundschulen, ein gemeinsames Ziel
Schwarmstedt: Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Handy? Welche Spiele und Apps sind gut für mein Kind und was muss ich zum Schutze beachten?
In dem Vortrag „Grundschulkinder- online, vernetzt und überfordert“ für Eltern der 3. und 4. Klassen ging es genau um diese Fragen.
Der Medienpädagoge Jonas Schweden von smiley e.V. vermittelte im Uhle-Hof den rund 50 Anwesenden, was es heißt, in der heutigen Zeit mit Medien aufzuwachsen und gab hilfreiche Tipps, wie Eltern sich und ihre Kinder darauf vorbereiten können.
Kinder wollen dabei sein. Sie wollen nicht anders sein. Das ist heute nicht anders als früher.
Früher war es der Gameboy, heute ist es das Handy, eine bestimmte App wie TikTok und WhatsApp oder ein Spiel, welches die Kinder unbedingt besitzen wollen.
Dabei orientieren sich Kinder am meisten an ihren Eltern. Eltern sollten ihren eigenen Medienkonsum gut hinterfragen. Muss das Handy immer auf dem Tisch liegen? Wieviel bin ich selber mit dem Handy beschäftigt und lege ich es zur Seite, wenn mein Kind mit mir spricht?
Sie sollten ihren Kindern schon früh Werte vermitteln, wie z.B., dass Familie und Freunde treffen wichtiger ist, als die Freunde im Chat oder Kriegsspiele wie „Fortnite“ tabu sind, weil es schon genug Krieg auf dieser Welt gibt.
Wie beim Erlernen von Fahrradfahren oder Schwimmen brauchen Kinder Begleitung, Unterstützung und Schutz beim ersten Medienkontakt. Dazu gehört es, Regeln und Zeiten im Umgang mit Medien abzusprechen und sich vorher gut über Spiele zu informieren, die das Kind besitzen möchte. Bei www.Spieleratgeber-nrw.de erhalten alle Eltern eine pädagogische Einschätzung zu bestimmten Computer-/Handyspielen.
Mit einer Kindersuchmaschine, wie FragFinn geben Eltern ihren Kindern die Möglichkeit, sich geschützt über Themen zu informieren.
Das Familienhandy wäre ein guter Einstieg. Das Gerät hat einen festen Platz im Wohnzimmer und kann für kurze Zeit, begleitet z.B. für Verabredungen oder Recherche genutzt werden.
Das erste eigene Handy sollte auf keinen Fall zum Wechsel in die weiterführende Schule eingeführt werden. Vieles ist neu. Die Kinder haben eine neue Klasse, neue Lehrer: innen und neue Räumlichkeiten. Sie müssen sich erst zurechtfinden und sind oft mit zusätzlichen Dingen überfordert. Kurz vor den Ferien oder etwa 4 Monate später, in den Weihnachtsferien, wäre ein besserer Zeitpunkt, um sich in Ruhe mit dem Gerät und den Regeln auseinander zu setzten.
Der Vortrag, der zum wiederholten mal in Schwarmstedt angeboten wurde und Teil der Präventionskette „Medien“ ist, war wieder ein kleiner Erfolg. Den Eltern wurden wichtige Tipps mit auf den Weg gegeben. Im Anschluss nutzten sie die Zeit um Fragen zu stellen und in den Austausch zu gehen.
Nicole Mittelstaedt (Präventionsfachkraft der Samtgemeinde Schwarmstedt), die gemeinsam mit den vier Grundschulleitungen diesen Vortrag organisierte, bedankte sich bei dem Kreispräventionsrat Heidekreis und der Volksbank Lüneburger Heide, die unsere Präventionskette zum Thema Medien finanziell unterstützt und verabschiedete die Eltern nach Hause zu ihren Kindern.