Geschichte der Samtgemeinde Schwarmstedt
Südlich des Zusammenflusses von Aller und Leine liegt die am 7.März 1974 im Zuge der Gebietsreform des Landes Niedersachsen gebildete Samtgemeinde Schwarmstedt.
Mitglieder dieses kommunalen Zusammenschlusses sind die Gemeinden Buchholz (Aller), Essel, Gilten, Lindwedel und Schwarmstedt. Das Gebiet umfasst 140,9 qkm; es leben hier ca. 11.500 Einwohner.
Die Gemeinden hatten sich für die Bildung einer Samtgemeinde ausgesprochen, weil sie dadurch einen Teil ihrer Selbstständigkeit erhalten konnten und sie für eine weitere Entwicklung gegenüber einer Einheitsgemeinde größere Vorteile für die Bevölkerung erreichen wollten.
Die Mittelpunktgemeinde Schwarmstedt entstand im 12.Jahrhundert. Eine mittelalterliche Chronik des Bistums Minden nennt unter den Schenkungen im Jahr 1150, die der niedersächsische Edelherr Mirabilis dem Bistum machte, auch die "ecclesia Swarmstede", das heißt die Kirche zu Schwarmstedt. Landeshoheitlich gesehen gehörte Schwarmstedt erst zu Minden und kam spätestens im 14.Jahrhundert an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg.
Von den Kriegen, die Niedersachsen und das Lüneburger Land in den folgenden Jahrhunderten durchtobten, scheint das Schwarmstedter Gebiet dank seiner geschützten Lage zwischen zwei Flüssen und ausgedehnten Heide-, Marsch- und Waldlandschaften wenig berührt worden zu sein. Keine Chronik berichtet von Zerstörungen in den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts, im Dreißigjährigen Krieg oder in der Franzosenzeit.
Erst die besonderen Umstände des Endkampfes des letzten Weltkrieges im Frühjahr 1945 brachten es mit sich, dass Schwarmstedt und seine Umgebung zum Schauplatz blutiger Kämpfe am sogenannten "Aller-Brückenkopf" wurde.
Ein bemerkenswertes Bauwerk aus alter Zeit ist die St.-Laurentius Kirche zu Schwarmstedt (siehe Bild), die zu Beginn des 16.Jahrhunderts anstelle des alten Bauwerkes von 1150 errichtet wurde. Auch die neu renovierte St.-Pauli-Kirche in Gilten ist hier zu erwähnen, weil sie noch die Sakristei aus ihrer Entstehungszeit beherbergt.
Ein wirtschaftlicher Aufschwung des hiesigen Raumes trat mit dem Bau der Eisenbahnlinie Celle-Verden um die Jahrhundertwende ein. Die fortschreitende Erschließung der Erdölgebiete, der Bau zahlreicher Kalischächte und die Ansiedlung moderner Gewerbegebiete in der näheren und weiteren Umgebung von Schwarmstedt verursachten den Zuzug von Arbeitskräften und ließen die Gemeinden sich rasch vergrößern.
Der Bau der Bundesautobahnen Hamburg-Kassel, Hannover-Ruhrgebiet und der verkehrsgerechte Ausbau des klassifizierten Straßennetzes brachten einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung.
Während in der Mittelpunktgemeinde Schwarmstedt in erster Linie Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe ansässig sind, sind die übrigen Mitgliedsgemeinden mit ihren Ortsteilen landwirtschaftlich orientiert.